Magyar
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Hadifogolynapló
Mensch in der Unmenschlichkeit

Im Jahre 2006 erschien mit dem obigen Titel ein Buch in Vecsés. Die zweisprachige Ausgabe macht die Leser mit Tagebuchsauszügen bzw. mit Erinnerungen von verschleppten und in Gefangenschaft geratenen Vecsésern bekannt. In den Nachkriegsjahren verrichteten viele noch lange Jahre hindurch Zwangsarbeit im fernen Land. 
Das mit Zeichnungen illustrierte Tagebuch von Nándor Vértesi (Weisz) stellt uns die französische Gefangenschaft vor, was vielen für eine Überraschung sorgen möge, da wir über diese Lager nur wenige Quellen kennen. Tamás Somogyi (Strohmayer) berichtet aus der entgegengesetzten Richtung. Er hatte auf russischem Boden samt seines Vaters und zahlreicher Vecséser Kameraden als Zivilverschleppte gearbeitet. Die Einträge zweier Tagebücher werden mit ausgewählten Auszügen später festgehaltener Erinnerungen ergänzt.
Die einleitende Studie fokussiert auf die geschichtlichen Bedingungen jener Jahre, und hilft somit auch dem im Thema Unbewanderten die Quellen in den entsprechenden Hintergrund einbetten. 
Der Band wurde vom Kulturverein-Vecsés verlegt. Die Veröffentlichung steuerten die Gemeinnützige Stiftung für die nationalen und ethnischen Minderheiten Ungarns (MNEKK) und jene bei, die in den vergangenen Jahren ein Prozent ihrer Einkommenssteuer dem Kulturverein gespendet hatten. Die Anfertigung der Übersetzung förderte der Teréz-Brunszvik-Kindergarten und natürlich noch viele andere, denen der Dank auf den ersten Seiten ausgesprochen wird.
Der Band ist bei dem Vorstand des Vereins, bei der Donauschwäbischen Selbstverwaltung Wetschesch sowie in der Imre-Róder-Stadtbibliothek erhältlich.
 

 

 

Vorwort

"Der liebe Leser hält ein Buch in der Hand, das schon längst hätte erscheinen müssen. Wäre er rechtzeitig veröffentlicht worden, hätten ganz viele einstige Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter eine Art Genugtuung für ihre schuldlos erlittenen Jahre und die ihre Jugend kürzen den Schicksalsschläge empfinden können.
Ungarischen Staatsbürgern, meist Ungarndeutschen - oder wie man sie bei uns mit Vorsicht zu nennen pflegt: „Deutschstämmigen” - wurde dieses Schicksal auch hier in Wetschesch zuteil. Dieses Buch soll uns alle mahnen, dass nichts verdeckt im geheimen bleiben kann. Was uns passiert ist, muss gesagt und diskutiert werden. Vergebung darf nie mit Vergessenheit gleichgestellt werden."